Kommunikation Sexueller Wünsche ft. Rico und Rebecca

Rico und Rebecca teilen ihre Erfahrungen über Kommunikation sexueller wünsche in ihrer Beziehung mit euch und geben euch Tips, wie ihr mit euren Partner*innen über eure sexuellen Wünsche sprechen könnt.

Sexuelle Bedürfnisse in Liebesbeziehungen

Hi, wir sind Rico und Rebecca und wollen unsere Erfahrungen über Kommunikation in unserer Beziehung mit euch teilen. Genauer gesagt wollen wir uns anschauen, wie ihr gut mit Partner*innen über sexuelle Wünsche reden könnt. Wir kennen selbst zu gut wie schwierig es sein kann seine intimen Gedanken zu teilen, da viele von uns nicht gelernt haben Lust oder Präferenzen verständlich und schamlos zu erklären ohne andere dabei zu verletzen oder vor Scham im Boden zu versinken.

In vielen Liebesromanen, oder Rom-coms hört ihr den Satz „Wenn mein*e Partner*in mich wirklich liebt, weiß er/sie was ich beim Sex brauche“. Diese toxische Annahme lässt uns häufig an uns selbst und an unserer Beziehung zweifeln – und das ist so unnötig… Jede Person ist einfach unterschiedlich. Wir alle haben verschiedene Körper und Gefühle, Prägungen und Gewohnheiten. Manchmal verstehen wir ja noch nicht mal unsere eigenen Gefühle. Also, wie sollen wir dann noch die Gedanken unserer Partner:innen lesen und umsetzen können? Es ist deshalb wichtig sich zunächst selber zu kennen und eigene Vorlieben zu definieren bzw. zu erahnen. Wir alle sind sehr individuell und jede Partner:innenschaft ist es auch. Es gibt kein richtig oder falsch. Die einzige Art, wie wir herausfinden können was die Wünsche unserer Partner:innen sind ist: durch Kommunikation. Und das ist leichter gesagt als getan.

Es ist aber wirklich wichtig über eure Wünsche zu reden, dadurch könnt ihr neue Dinge entdecken und eine viel stärkere Verbindung aufbauen. Wir haben selbst erfahren, wie schwierig das sein kann. In den ersten 2 Jahre  unserer Beziehung hatten wir eine Fernbeziehung. Kommunikation war uns  hier immer sehr wichtig, musste aber gezwungenermaßen immer digital stattfinden. Auf der einen Seite fanden wir es schwierig von einander getrennt zu sein, auf der anderen Seite haben wir es so sehr gut geschafft über unsere sexuellen Wünsche zu reden. Ich glaube es fiel uns einfach leichter, weil wir Beide unseren Safe Space hatten.

Durch diese Zeit haben wir folgende Punkte gelernt (und lernen wir immer noch): 

Kleiner Hinweis: das sind alles nur Möglichkeiten. Testet aus was sich für euch gut anfühlt.

Was gibt es für Kommunikationsarten in Beziehungen?

Direkte Kommunikation sexueller Wünsche - Speak your mind

Zum einen gibt es die direkte Kommunikation. Ihr sprecht offen und direkt an, was ihr euch wünscht. Hier ist es wichtig einander zuzuhören und sich wirklich Zeit zu nehmen, dass ihr euch verstanden und sicher fühlt. Es kann helfen, wenn ihr einen Zeitpunkt zum reden vereinbart, so fühlt sich niemand überrumpelt.. Optimalerweise wählt ihr einen Ort, an dem ihr euch Beide auch sicher und wohl fühlt: also vielleicht nicht unbedingt die  WG-Küche oder die U-Bahn… Wir selber nutzen meistens diesen Weg und haben uns durch regelmäßiges Üben auch darin gebessert miteinander direkt über Vorlieben oder Dinge, die wir gerne ausprobieren würden zu sprechen.

Versteckte Kommunikation sexueller Wünsche - Hidden fantasy

Manchmal fällt es uns schwer direkt zu erklären, was genau wir von unseren Partner:innen wollen, oder es ist uns einfach unangenehm sie direkt darauf anzusprechen. Hier könntet ihr z.B kleine Umwege/ subtile Anspielungen verwenden, um auf das Thema zu lenken.
Wie zum Beispiel:“ich habe letztens in einem Podcast gehört…”  Oftmals kann es auch helfen einfach von unseren Fantasien zu erzählen ohne die Partner:innen dabei direkt einzubinden. Diese kleinen Brücken können als Eisbrecher dienen, um mit unseren Partner:innen ins Gespräch zu kommen. Diese versteckten Zeichen geben unserem Gegenüber Zeit darüber nachzudenken und ohne Zwang über die Denkanstöße zu sprechen.

Nonverbale Kommunikation sexueller Wünsche - Körpersprache lesen

Natürlich könnt ihr auch während des Sex andere Kommunikationsarten verwenden. Wir verwenden oft – meist unbewusst – die nonverbale Kommunikation. Das bedeutet, dass wir durch Körpersprache einander zeigen was wir uns wünschen, ohne es in Worte zu fassen. Es wird also durch die Körpersprache, Berührungen und Bewegungen kommuniziert, z.B durch, wie eng wir einander festhalten,die Hände des anderen berühren, oder durch Augenkontakt.

Unsere Tipps für die Kommunikation sexueller Wünsche

Bei der verbalen Kommunikation kann es oft passieren, dass es  einer Person unangenehm ist über ihre Vorlieben zu reden. Deshalb ist es total wichtig dies in Safe Spaces zu machen. Falls es euch dann immer noch schwer fällt, könnt ihr es auch mal im dunkeln probieren. Manchmal ist es dann leichter, weil wir uns nicht ganz so beobachtet fühlen.

Ein anderer Trick könnte sein, dass ihr euch zu einem Gespräch verabredet. Ihr könntet zum Beispiel noch eure Gedanken im vorhinein aufschreiben und sie dann einander vorlesen. Durch den Schreibprozess könnt ihr vorher  genau überlegen was ihr sagen möchtet.  

Wir finden ihr solltet euch so oder so vor einem Gespräch ein paar ruhige Minuten nehmen, um Gedanken und Wünsche auf eine liebe Weise zu formulieren, denn Wörter können auch Waffen sein, ihr wollt aber als Team zusammenarbeiten und nicht gegeneinander. Eure Gedanken sollten dann so präzise wie möglich kommuniziert werden, damit ihr auch wirklich verstanden werdet. Ihr könntet zum Beispiel Dinge sagen wie: “Ich mag es wirklich wenn du mich hier berührst” oder” am Liebsten mag ich es aber noch etwas zärtlicher/weiter links/von oben nach unten …”. Es kann hilfreich sein während eures Gesprächs auf die Körperhaltung eurer Partner:innen zu achten. Ist diese eher verschlossen, ist es vielleicht besser eure neuen Wünsche (wie z.B ein Rollenspiel) zu einem anderen Zeitpunkt auszutesten, da es vielleicht ansonsten überfordert wirken könnte. Falls die Körperhaltung und die generelle nonverbalen Kommunikation aber positiv gestimmt ist: go for it.  

Außerdem ist es wichtig, dass ihr immer sofort Bescheid sagt, wenn euch etwas nicht gefällt oder etwas eure Grenzen überschreitet! 

Abschließend ein Thema, was gerne vernachlässigt wird: Aftercare. Nach dem Sex kann es auch immer schön sein nochmal auf Dinge hinzuweisen, die ihr besonders genossen habt. So erhöht sich die Chance, dass sie wiederholt werden.

Wir hoffen, unsere Erfahrungen und Ideen haben euch geholfen. Mehr über sexuelle Kommunikation findet ihr hier.

Alles Liebe und viel Erfolg! 

Eure

Rico und Rebecca

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