Ich liebe diese Wochenenden mit meinen Freundinnen: zuerst auf zwei, drei Sekt in unsere Lieblingsbar und danach feiern gehen. Oft lassen die Flirts dabei nicht lange auf sich warten, so auch bei meiner besten Freundin. Wir treffen uns auf ein Coffee Date und sie hat spannende Nachrichten: Letztes Wochenende lernte sie beim Ausgehen einen gut aussehenden Mann kennen. Aufgeregt erzählt sie mir, wie sich zuerst in ihrer Lieblingsbar ihre Blicke trafen und sie sich spontan entschied, ihm einen Drink auszugeben. Und die neun Euro waren wohl gut investiert. „Er war genau mein Typ, breite Schultern, verwegenes Lächeln und nerdige Hobbys.“ Einige Drinks später war wohl klar, dass sie sich seine Fossilien-Sammlung unbedingt aus der Nähe angucken wollte. Und ihre Eroberung überraschte nicht nur mit den Ammoniten in seiner Vitrine, sondern wohl auch mit überraschend guten Küssen und festen Griffen im Bett. Die Luft knisterte, sie lagen eng umschlungen… „Und dann … ?“, frage ich, gespannt auf mehr Details. „Er hat ewig lang in seiner Nachttisch-Schublade gewühlt und ein Kondom hervor geholt.“
Safer Sex kann den Flow unterbrechen
Damit war die erotische Stimmung erstmal dahin. „Das war mitten in diesem erotischen Moment, nach einigen Minuten des heißen Rummachens; diese Sekunden, wo ich beginne mich zu verlieren. Mein Kopf schaltet sich aus, ich bin nur noch mein Körper und bewege mich automatisch – im Flow“, erzählt sie. „Das ist der Moment, wo mich fast jede Unterbrechung stört und wieder verkopft und vernünftig werden lässt. Möchte ich hier über Sicherheit des ganzen Unterfangens nachdenken? Müssen meine Gedanken jetzt wirklich das Problem von Geschlechtskrankheiten streifen?“
Natürlich fände sie es rational gesehen toll, wenn ihr One Night Stand Wert auf Safer Sex läge, schickt sie schnell hinterher, fast als habe sie etwas Verbotenes gesagt. Es stehe außer Frage, Safer Sex sei wichtig. Und trotzdem… ihr Flow war erstmal weg. Ich verstehe, was sie meint. Das Thematisieren von Verhütungsmitteln kann eine Unterbrechung sein, wie ein erhobener Zeigefinger – und das in dem Moment, wo man sich fallen lassen will.
Ausreden rund um Safer Sex gibt es viele
Und doch finde ich ihre Eroberung aus der Erzählung erstmal sexy. Zu oft habe ich schon von Freundinnen gehört, dass sie zu unsicher waren nach einem Kondom zu fragen. Sie berichteten von Fällen, wo ihr Gegenüber so tat, als seien einfach keine im Haus und plötzlich, wenn feststand, dass dann nichts laufen würde, sind auf einmal welche aufgetaucht. Mehr Abturn geht wohl nicht. Andere Freundinnen von mir verzichten aber auch einfach, weil sie schließlich die Pille nähmen und es sich ohne Kondom besser anfühle.
4 Tipps um Safer Sex erotisch in das Vorspiel zu integrieren
Zum Glück gibt es auch sexy Methoden, Kondome zu verwenden. Und dass sie verwendet werden sollten, ist soweit wohl klar. Doch wie kann man das Kondom überziehen erotisch gestalten? Hier einige Inspirationen:
„Be prepared“ – Safer Sex ein wenig vorbereiten
Klar, erstmal in einer Schublade zu wühlen und den Hang zum Chaotischen zu offenbaren, ist für eine sexy Atmosphäre nicht ganz so zuträglich. Kondome sollten leicht zugänglich platziert werden, das kann durchaus ganz diskret geschehen. Wie wäre es mit einer kleinen Dose auf oder unter dem Nachttisch? So sind die Dinger schnell und unkompliziert griffbereit, wie es sein sollte.
„Sieh mir in die Augen“ – Augenkontakt beim Überziehen des Kondoms
Das Zauberwort lautet Augenkontakt. Nichts steigert die Vorfreude mehr, als intensive Blicke auszutauschen, beide gespannt und voller Vorfreude darauf, was – beziehungsweise wer – kommt. Das richtige Aufsetzen und Abrollen der ersten 2 cm geht in wenigen Sekunden, der Rest ist ohne Hinschauen möglich. So können Blicke ausgetauscht werden, die die Lust auf die nächsten Minuten verschärfen, gefolgt von einem langen und heißen Kuss.
„Zehn Fingerspitzen oder zwanzig?“ – mehr Tuchfühlung beim Safer Sex
Je nachdem wer das Überziehen des Kondoms übernimmt, ist ja noch ein anderes Paar Hände frei. Und die sollten nicht unbeschäftigt bleiben, sondern können beim Gegenüber oder in erotischer Darbietung bei sich selbst für ein paar prickelnde Minuten sorgen. So bleibt die Stimmung garantiert heiß!
„Sharing is caring“ – Gemeinsames Überziehen des Kondoms
Wenn beide mit anfassen, wird es noch heißer. Warum nicht das Überziehen des Kondoms gemeinsam übernehmen? Wenn das Gegenüber den Anfang macht, kann der*die Andere das Abrollen übernehmen, was dann in einer ausgedehnten, genussvollen Streicheleinheit münden kann. Vorfreude auf das Finale garantiert!
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