Der Begriff, der im Japanischen unter anderem für “Perversion” steht, bezeichnet außerhalb des Pazifikstaates pornografische Animes, also Zeichentrickfilme, und Mangas, Japanisch für Comics.
Wer sich nun fragt, was ein übergriffiger, horny Oktopus überhaupt in einem Porno zu suchen hat: Explizite Penisdarstellungen werden in Japan zensiert. Die Tentakelpornos entstanden also aus der Not heraus. Durch zeichnerische Schlupflöcher ist die Vielfalt an Darstellungen in Hentais nahezu unendlich. Selbst das, was in der Realität verboten wäre, wird möglich.
Doch genau da liegt leider auch die Krux. Viele Hentaifilme und – Comics sexualisieren schon Kinder und gelten als aggressiv-frauenfeindlich. Da die Penetration häufig nicht einvernehmlich passiert, stehen Hentais außerdem in der Kritik, die Rape Culture zu befeuern und Vergewaltigung als sexuelles Rollenspiel zu inszenieren.
Feministische Sichtweisen auf die Tentacle erotica, das ein ganzes Hentai-Genre ausmacht, bietet die Illustratorin Apollonia Saintclair. Ein weiteres Genre, das überwiegend Frauen anspricht, ist Yaoi. Im Zentrum dieser Mangas stehen homosexuelle Beziehungen samt expliziter Handlungen zwischen männlich gelesenen Akteuren.