Purpose Porn – Nie war Geld spenden so erregend

Unternehmerisches Handeln mit gesellschaftlich relevanten Themen zu verbinden, ist ein großer Trend unserer Zeit. Auch die Pornoindustrie hat sich so einiges einfallen lassen um Porno mit (noch) tieferem Sinn zu verknüpfen.

Die Welt befindet sich im Wandel, das betrifft die Wirtschaft genauso wie das Wertesystem. Viele Menschen möchten genau wissen, wer hinter einem Angebot steht und was das Unternehmen antreibt. Streben nach Profit und Nachhaltigkeit soll bestmöglich vereint werden. Dabei werden Fragen nach der ethischen Haltung des Unternehmens und den Umgang mit den eigenen Mitarbeitern und Kunden immer wichtiger.

Diese Entwicklung hat auch vor der Erotikindustrie nicht Halt gemacht. Eine besonders sexy Variante ist die Kombination aus Porno und Wohltätigkeit

Das perfekte Beispiel liefert „The Dirtiest Porn Ever“. Hier wurde ein Erotikvideo an einem einem völlig vermüllten Karibik-Strand produziert und das Darsteller-Paar LeoLulu räkelt sich zwischen leeren Plastikflaschen und angeschwemmten Mülltüten. Der schmutzige Strand wurde nicht etwa gewählt um ein besonders ‘edgy’ Setting im Film zu haben. Hintergrund für den besonderen Drehort ist die Idee, auf die Verschmutzung der Weltmeere aufmerksam zu machen. 

purpose porn

Der besondere Clue: Für jeden View spendet die Produktionsfirma einen Geldbetrag an die britische Organisation Ocean Polymers, die Plastikmüll aus den Ozeanen entsorgt. 

„We want you to get dirty – to help them preserve our oceans and beaches“ heißt es im Trailer. Einen besseren Grund ‘dirty’ zu werden gibt es wohl kaum, oder? 

Ein andere besondere Aktion aus der Pornoindustrie ist der Film „We are the Fucking World“.  Der Film zeigt, dass positiver, respektvoller und kreativer Sex die Welt ein bisschen besser machen kann.

Für das Projekt kamen neun Pornodarsteller zusammen: Männer, Frauen und Nicht-Binäre, cis oder trans, heterosexuell oder homosexuell. So vielfältig die Darsteller*innen sind, so erotisch ist der Film geworden. 

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Das Besondere an dem Projekt? Dieser Film sammelte Geld für Amnesty International, die sich unter anderem stark gegen Homophobie und Transphobie einsetzen. Regisseurin Olymp de G ist überzeugt, dass die alternative Pornoszene tief mit dem Kampf für die Gleichberechtigung von Menschen, unabhängig von Geschlecht oder Sexualität, verbunden ist. Alle Darsteller*innen entschieden sich deshalb, die Hälfte des eigenen Honorars zu spenden. Die Produktionsfirma spendete außerdem die Hälfte der Produktionskosten – auf diese Art kamen insgesamt 5000€ zusammen. Die schöne und erotische Vielfalt von Sexualität  zeigen und gleichzeitig eine tolle NGO unterstützen? Kein Ding der Unmöglichkeit, wie „We are the Fucking World“ stilvoll beweist.

Wir freuen uns über Ideen, wie Porno auf sexy Art und Weise mit Purpose verbunden werden kann und sagen: Gerne mehr davon!

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