Die Lösung: Digital Dating. Tinder & Co. scheinen gerade ihr großes Comeback zu feiern. Auch ich bin wieder im Game und stelle fest: Es ist extrem was los!
Viele verbringen mehr Zeit am Handy als je zuvor, das sogenannte “Real Life” lenkt auch nicht mehr ab, der Wunsch nach Intimität ist durch die soziale Isolation riesig – eigentlich ideale Grundvoraussetzungen, um jemanden kennenzulernen.
Halb ernsthaft, halb ironisch, vermerke ich in meiner Tinder-Bio “CS only” (CS = Cybersex). Bei den daraufhin eingehenden Nachrichten stelle ich schnell fest, dass digital vermittelte Sexpraktiken für viele Neuland sind. Wenn ihr euch also keinem Infektionsrisiko aussetzen möchtet, aber Chats oder ein Spaziergang auf Distanz nicht reichen, hier sind:
8 Sex-Tipps ohne Ansteckungsgefahr!
#1 Konsens ist das A&O
Zunächst sollte klar sein, dass beide Beteiligten Lust auf sexuelle Online-Experimente haben. Unaufgeforderte Dickpicks sind hier genauso fehl am Platz wie sonst auch. Entweder, ihr fragt ganz direkt, ob die andere Person Lust auf ein sexy Bild hat oder die Stimmung der Konversation leitet das Sexting intuitiv ein. Einvernehmlichkeit und ein Gefühl für die Grenzen des Gegenübers sind beim Online-Sex besonders wichtig, da Zeichen nonverbaler Kommunikation schwieriger erkennbar sind.
#2 Welcher Cybersex passt zu mir?
Die Möglichkeiten für eine digitale sexy-time sind zahlreich. Ob Sexting, Skypesex oder Dirtytalk am Telefon – durch Ausprobieren findet ihr am besten heraus, was euch gefällt. Varianten beim virtuellen Sex sind das gleichzeitige Masturbieren oder auch das Kreieren einer gemeinsamen Fantasie: Was würdet ihr miteinander anstellen, wenn ihr euch jetzt sehen könntet? Entwerft quasi ein gemeinsames Drehbuch für euer Aufeinandertreffen, auf das ihr euch schon jetzt freuen könnt. Der Fantasie sind hier (fast) keine Grenzen gesetzt. Trotzdem: Auf die Kommunikation der anderen Person achten. Signale wie das Nicht-eingehen auf bestimmte Nachrichten als Grenze respektieren. Außerdem wichtig: Über etwas schreiben heißt nicht, dass ihr es auch im echten Leben machen müsst. Konsens muss immer wieder neu eingeholt werden.
#3 Send Nudes (aber sicher)
Ein kleiner Exkurs in Sachen Datensicherheit. Vor allem, wenn ihr das Gegenüber noch nicht gut kennt, solltet ihr eure sexy Vibes so sicher wie möglich versenden. Das Wichtigste hierbei ist Anonymität: Verbergt auf Nudes euer Gesicht, Tattoos, Muttermale o. Ä., die euch identifizierbar machen und zeigt keine Gegenstände aus eurer Wohnung, wie Bilder oder Möbel. Achtet außerdem darauf, dass keine Briefe, Kreditkarten etc. im Bild zu sehen sind (kann einem schon mal passieren).
Zudem solltet ihr Apps wie Signal und Telegram gegenüber Whatsapp, Instagram, Snapchat oder Facebook-Messenger bevorzugen. Signal, Telegram und auch die App Wire, beinhalten End-zu-End-Verschlüsselung, Screenshot-Blockierung, geheime Chats und einen Selbstzerstörungs-Timer für Nachrichten und ermöglichen es, die eigene Telefonnummer zu verbergen.
#4 Von Texting zu Sexting
Ein einfacher Weg den Chat in die richtige Richtung zu lenken ist die Frage: “Was machst du gerade?”, gefolgt von einer Beschreibung, was man selbst gerade so macht, z.B.: “Ich liege gerade im Bett…”. Wenn die Stimmung da ist, ergibt sich alles Weitere quasi von selbst. Wer es direkter mag, beschreibt, was man sich vorstellt, z. B.: “Ich hätte total Lust darauf, dich jetzt anzufassen.”
#5 Keep the Convo going
Viele von euch fragen sich vielleicht: Was, wenn ich nicht weiß, was ich sagen/schreiben soll? Hier ein paar Anregungen, um den Flow am Laufen zu halten:
Fragen stellen: “Wie fühlt sich das für dich an?”, “Was würdest du jetzt gerne mit mir anstellen?”
Vorschläge machen: “Ich hätte jetzt total Lust auf XY…”, “Danach könnten wir XY machen.”
Beschreiben was gerade passiert: “Das fühlt sich so gut an!”, “Ich bin so feucht/hart.”
Gemeinsam einen Porno ansehen: Eine Person sucht den Film aus und schickt der anderen einen Link.
Sich gegenseitig erotische Texte vorlesen
Wenn euch etwas nicht gefällt, sagt es offen und ehrlich: “Ich glaube, das gefällt mir nicht so, aber wie wäre es mit XY?”
#6 Hotline Bling
Telefonsex hört sich irgendwie nach Neunziger an, ist aber immer noch topaktuell. Falls ihr euch bereits im Audio-Bereich auf CHEEX umgehört habt, wisst ihr schon, wie anregend Sounds sein können. Sich am Telefon oder per Sprachnachricht zu erzählen, was man gerne miteinander anstellen würde, ist eine unglaublich sinnliche Erfahrung und fühlt sich für viele natürlicher an, als Texten oder Skypesex. Zudem wird ohne visuelle Reize die Vorstellungskraft besonders stark angeregt, was zu völlig neuen Erregungslevels führen kann! Probiert euch aus: Vor allem, wenn man sich schon etwas besser kennt, kann ein sexy Überraschungsanruf im (Home-) Office oder während des Isolations-Spaziergangs super aufregend sein.
#7 Turn yourself on first!
Sexy Bilder machen will gelernt sein und kann euch richtig empowern! Dafür ist es hilfreich, zunächst einmal nur für sich ein paar Nudes aufzunehmen – am besten vor einem großen Spiegel und mit schöner Beleuchtung. Zieht euch etwas an, in dem ihr euch sexy fühlt, schenkt vielleicht ein Glas Sekt ein und zeigt euch selbst eure sinnlichste Seite. Schnell werdet ihr herausfinden, wie ihr euch am liebsten auf Nudes inszeniert und könnt dieses Wissen mit anderen teilen. Das Ganze lässt sich neben Fotos auch als Videos oder GIFs umsetzen – werdet kreativ!
Auch wenn eine zweite Person involviert ist: Nehmt euch Zeit für Nudes. Den richtigen Winkel zu finden braucht etwas Übung und euch sollte das Ergebnis gefallen (außerdem kann Warten sehr sexy sein).
Noch ein Tipp: Nudes müssen nicht nackt sein! Und durch Beschneiden von Fotos könnt ihr auch nur ganz bestimmte Ausschnitte eures Körpers in Szene setzen, während der Rest erahnt werden muss. Ihr könnt euch sicher sein, dass um weitere Bilder gebettelt wird.
#8 Skypedate gone hot
Wer kein Problem damit hat, sich explizit vor der Webcam zu räkeln, wird hier viel Spaß haben. Sex über Skype, Facetime, Google Hangout etc. kann vor allem etwas für visuelle Menschen sein, die gerne sehen, was sie anmacht und sich vor der Kamera wohlfühlen. Hier ist es umso schwieriger anonym zu bleiben oder das geheime Abfilmen des Bildschirms zu verhindern. Deshalb lasst euch am besten nur mit Leuten dazu ein, denen ihr wirklich vertraut. Ein unschuldiges Skypedate kann durch Andeutungen oder auch einen unerwarteten Nippelblitzer in die richtige Richtung gelenkt werden. Wie auch bei Fotos ist hier eine abgestimmte Beleuchtung zu empfehlen: Stimmungsvoll und doch hell genug, um schöne Anblicke zu garantieren. Ein Tipp für alle, die sich nicht so wohl vor der Kamera fühlen: Sich gegenseitig über die Webcam in die Augen schauen und dabei Masturbieren – garantiert eine ganz neue Erfahrung von Intimität!
Alle Tipps sind natürlich genauso anwendbar, wenn Social Distancing vorbei ist (z. B. in Fernbeziehungen) und werden euer Sexleben garantiert bereichern
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